Beeindruckende Gartenbewohnerin: Die Blauschwarze Holzbiene
Sie brummt laut, sie ist schwarz und ihre Flügel schimmern metallisch-blau in der Sonne – die Schwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) erinnert eher an eine Hummel. Im Garten ist sie ein echter Hingucker! Mit bis zu drei Zentimetern Körperlänge gehört sie zu den größten Wildbienen Europas und wurde zur Wildbiene des Jahres 2024 gekürt.

Woher kommt der Name?
Ihr Name verrät einiges über ihre Lebensweise: Anders als viele andere Wildbienen nistet sie nicht in der Erde oder in Pflanzenstängeln, sondern bevorzugt morsches Holz. Mit kräftigen Mandibeln nagt sie Brutröhren in abgestorbene Baumstämme, Zaunpfähle oder alte Balken. Diese Vorliebe hat ihr den Namen „Holzbiene“ eingebracht.
Holzbiene an Blüten des Wollziest
Unermüdliche Bestäuberin mit Vorliebe für große Blüten
Die Schwarze Holzbiene spielt eine entscheidende Rolle im Ökosystem. Als kräftige Bestäuberin besucht sie zahlreiche Pflanzen, darunter viele, die von Honigbienen nur schwer erreicht werden. Vor allem große, nektarreiche Blüten sind bei ihr beliebt. Sie trägt zur Bestäubung von Obstbäumen, Bohnen, Erbsen, Kürbissen und vielen Zierpflanzen bei.
So lockst du die stattliche Wildbiene in deinen Garten
Wo fühlt sie sich wohl?
Die Schwarze Holzbiene liebt sonnige, warme Standorte mit vielen Blüten und ausreichend Totholz. Besonders in Gärten, Parks und Streuobstwiesen fühlt sie sich wohl – solange es genügend Nistmöglichkeiten gibt.
Blauschwarze Holzbiene an Salbeiblüte

Auf welche Blüten fliegt die Holzbiene?

Ein Garten voller nektarreicher Blüten ist ein Paradies für die Schwarze Holzbiene. Besonders attraktiv sind:
Die nektarreichen Blüten des Natternkopfs sind nicht nur für die Holzbiene unwiderstehlich
Braucht die Blauschwarze Holzbiene Holz?
Ja! Ohne altes Holz kann sie sich nicht fortpflanzen. Sie nutzt morsche Baumstämme, Totholzhaufen oder unbehandeltes Holz zum Nisten. Wer ihr helfen will, sollte nicht jedes abgestorbene Holz aus dem Garten entfernen.
Aber hier die Entwarnung: Sie nagt ausschließlich an bereits morschem, weichem Holz! Gesunde Bäume, Gartenmöbel oder Terrassenüberdachungen sind für sie uninteressant. Wer also eine robuste Holzpergola oder eine frisch geölte Holzbank im Garten stehen hat, muss sich keine Sorgen machen.
Stattdessen bevorzugt sie:
- Abgestorbene Äste und Baumstämme
- Alte Zaunpfähle aus unbehandeltem Holz
- Totholzhaufen in sonnigen Bereichen
- Unbearbeitete Holzstücke, die verwittern dürfen
Totholz ist nicht nur ein wertvoller Lebensraum für die Schwarze Holzbiene, sondern auch ein gestalterisches Element, das Struktur, Natürlichkeit und ökologische Vielfalt in den Garten bringt.

Totholz als attraktives Strukturelement im Garten
Es muss nicht einfach nur ein wilder Haufen sein – Totholz kann stilvoll und harmonisch in den Garten integriert werden.
Locker gestapelte Äste und Baumstämme in einer sonnigen Ecke bieten nicht nur der Holzbiene, sondern auch Igeln, Eidechsen und Käfern Unterschlupf. Ein paar blühende Wildstauden dazwischen sorgen für eine attraktive Optik.
Alte, dicke Äste oder Baumstämme als Begrenzung für Beete verleihen dem Garten eine natürliche Struktur und dienen gleichzeitig als Nistplatz.
Ein Paradies für die Schwarze Holzbiene schaffen
Ein naturnaher Garten mit blühenden Pflanzen, Totholz und sonnigen Plätzen bietet der Schwarzen Holzbiene ideale Bedingungen. Wer auf Pestizide verzichtet, Nistmöglichkeiten schafft und für ein vielfältiges Blütenangebot sorgt, wird schon bald von dieser faszinierenden Wildbiene besucht – und mit einem summenden, lebendigen Garten belohnt!